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Fachgruppe Aquarienpflanzen im Kölner Aquarienverein
 
Keimzelle des VDA-Arbeitskreises Wasserpflanzen und Aqua-Planta

Die 60er und 70er Jahre waren für die moderne Aquaristik echte Pionierzeiten. Die gesamte Aquarientechnik erfuhr eine Revolution. Es war zugleich eine Zeit des Experimentierens.
Modernes Licht in Form von Leuchtstoffröhren und Quecksilberdampfstrahlern zog über die Aquarien ein, starke Kreiselpumpen sorgten für Bewegung im Wasser. Kohlensäure, bis dahin im Aquarium als Fischgift verpönt, war plötzlich als wichtigster Nährstoff für die Aquarienpflanzen zum Mangelfaktor geworden. Die ersten Pioniergeräte zur gasförmigen Düngung von CO2 kamen auf den Markt. Eisen wurde ebenfalls als Mangelfaktor erkannt und auch hier wurde nach Lösungen gesucht. Moderne Filtergeräte tauchten unter und neben den Aquarien auf. Kurz, das Hobby war inhaltlich und äußerlich in Bewegung geraten.

Und das Wichtigste:


Es wurde erkannt, dass Aquarienpflanzen nicht nur bloße Dekoration für ein schönes Aquarium darstellen, sondern für die Pflege des Wassers und auch zum Wohle der Fische eine elementare Bedeutung haben.

Neue Namen tauchten auf:Kurt Paffrath veröffentlichte in der DATZ, Ausgabe März 1963, seinen ersten Beitrag über Aquarienpflanzen: "Der Wasserwegerich, Echinodorus radicans". Von nun an war Kurt Paffrath ständiger Pflanzenautor in den damaligen Aquarienzeitschriften und trat kurz darauf auch als Vortragender in Aquarienvereinen und überregionalen Veranstaltungen auf. So in Düsseldorf am 19. Juli 1965 auf dem Bezirkstag des Bezirks 19 mit dem Referat "Oberflächen- und Vordergrundpflanzen im Aquarium".Kaspar Horst veröffentlichte, ebenfalls in der DATZ und zwar in der Augustausgabe 1965, seinen ersten aquaristischen Beitrag "Besserer Pflanzenwuchs durch Eisendünger" und legte damit den Grundstein für die nun beginnende Diskussion um Eisendünger und EDTA.

Kurt Resch, der damalige Vereinsvorsitzende des Kölner Aquarienvereins, wurde auf beide Autoren aufmerksam und holte sie als Mitglieder in den Verein. Kaspar Horst hielt dann seine "Jungfernrede" am 12. Juni 1966 auf dem Bezirkstag des Bezirks 19 im Kölner Stadtgarten über das Thema "Eisenmangel im Aquarium". Mit diesem Bezirkstag feierte der Kölner Verein übrigens sein 20jähriges Bestehen.

Mit beiden Referenten hatte der Kölner Aquarienverein zwei Motoren, die die moderne Entwicklung in der Pflanzenaquaristik so recht in Bewegung brachten: Natürlich bahnten sich dann bald auch Kontakte zu anderen "Pflanzenaquarianem" an wie Friedrich Möhlmann, Gerhard Brünner und Alfred Blaß und schließlich auch zu den Pflanzenfreunden in Holland, der Tschechoslowakei, der Schweiz und ab 1973 auch in der DDR.Diese Bewegung der Pflanzenfreunde zu organisieren lag bald in der Luft.In der DDR hatte sich bereits 1963 eine "Zentrale Arbeitsgemeinschaft Wasser-pflanzen" (ZAG) gebildet und 1972 gründete sich in Holland die "Werkgroep aquatische Planten" (WAP). Beide gaben auch eigene Mitteilungsblätter mit spezifischen Veröffentlichungen heraus.

Die Gespräche mit dem VDA-Präsidium um eine Gründung einer verbandseigenen Pflanzengruppe begannen, zogen sich aber aus formal-vereinsrechtlichen Gründen in die Länge. Schließlich machte man im Kölner Aquarienverein kurzen Prozess und gründete am 30. Juni 1975 im Beisein des damaligen Bezirksvorsitzenden Herbert Mischke die Fachgruppe Aquarienpflanzen des Kölner Aquarienvereins. Man tagte jeweils am letzten Montag eines Monats, zunächst im Erfrischungsraum des Kölner Aquariums, vorübergehend auch in Frechen und schließlich in einer Gaststätte in der Bonner Straße. Die Tagesordnung sah jeweils vor, dass zu Beginn eine Pflanzenbörse stattfand mit Pflanzen aus den Reihen der Mitglieder. Kurt Paffrath nahm die Gelegenheit wahr und erklärte die Namen und gab Kulturanleitungen dazu. Weiter folgte ein Hauptreferat über ein pflanzenrelevantes Thema, z.B. Bodengrund, C02-Düngung, Licht, usw. mit anschließender Diskussion.

Diese Pflanzenabende hatten sich schnell auch über die Grenzen Kölns hinaus herumgesprochen und bald wurden sie sogar von Pflanzenfreunden anderer Vereine bis zu einem Umkreis von mehr als 100 km (Siegen) besucht (zuweilen auch aus Berlin).Die Verhandlungen zwischen dem VDA-Präsidium (Rolf Wasner) und Kaspar Horst über die Gründung einer überregionalen Pflanzengruppe kam zu einem Ende. Nach einer letzten Besprechung zwischen Rolf Wasner, Lothar Seegers und Kaspar Horst in Köln am 20. März 1976 beauftragte der VDA-Präsident mit Schreiben vom 23. März 1976 Kaspar Horst, den VDA-Arbeitskreis Wasserpflanzen und die Zeitschrift Aqua-Planta zu gründen. Für die erste Ausgabe zahlte der VDA eine Subvention von 500,00 DM, damit zum VDA-Kongress im Mai in Mannheim ordentlich für den neuen Arbeitskreis geworben werden konnte.Geschäftsführer des neuen VDA-Arbeitskreises wurde Armin Henkel, seine Frau Marga Kassiererin. Der Jahresbeitrag einschließlich Bezug von Aqua-Planta wurde auf 15,00 DM festgelegt.

Dass Jochen Matthies, der derzeitige VDA-Präsident, auf der Jubiläumsveranstaltung zum 20. Jahrestag vom 7. bis 9. Juni in diesem Jahr mit Stolz sagen konnte, der VDA-Arbeitskreis Wasserpflanzen ist ein Aushängeschild des VDA's, verdankt der Verband also nicht zuletzt auch der Initiative und der Gestaltungskraft des Kölner Aquarienvereins.

Kaspar Horst
 
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