Rundblättriges Perlenkraut

Empfehlenswerte Aquarienpflanze: das Rundblättrige Perlenkraut - Micranthemum umbrosum.

Für die Gestaltung eines Aquariengartens verwenden wir die unterschiedlichsten Formen und Größen der Pflanzen. Damit schaffen wir abwechslungsreiche Dekorationen, die dem Betrachter ein optisch schönes Bild vermitteln. Von den Kleinpflanzen mit guter Anpassung und dekorativer Wirkung möchte ich diesmal das Rundblättrige Perlenkraut empfehlen.

 

 

Namensgebung

Schon seit 1910 wird das Rundblättrige Perlenkraut bei uns in den Aquarien gehalten. Diesen Liebhabernamen verdankt die Pflanze den kleinen runden Blättchen, die wie Perlen am Stängel sitzen. Zuerst benutzte man die im Jahre 1903 vergebene Bezeichnung Micranthemum orbiculatum (= kreisrund). Nachdem nach 1960 festgestellt wurde, dass schon 1803 die Beschreibung als Globulifera umbrosa erfolgte, lautet die wissenschaftliche Bezeichnung Micranthemum umbrosum. Der Artname bedeutet soviel wie schattenreich und bezieht sich auf das Vorkommen der Pflanze in schattigen Wäldern.

 

Natürliche Standorte

Die Heimat des Perlenkrautes liegt in Mittelamerika und reicht im Norden bis nach Carolina, Texas und Georgia. Hier wächst die kleine Landpflanze bevorzugt in schattigen Laubwäldern und ist vorwiegend auf feuchten bis nassen Stellen im Waldboden angesiedelt. Im Sumpf oder Wasser kommt die Pflanze nicht vor.Die Landpflanze und ihre Blüte

Als Landform bildet das Perlenkraut zierliche Stängel, die am Boden liegen und dichte Polster bilden. An den Sprossen sitzen paarweise die fast runden, hellgrünen Blättchen mit einem Durchmesser von knapp einem halben Zentimeter. In den Achseln dieser Luftblätter sitzen die kleinen kugeligen Blüten, deren offene, weiße Blumenkrone eine glockenförmige Gestalt hat. Wegen dieser kleinen, kaum 2 mm messenden Blüten erhielt die Gattung auch den Namen Micranthemum. Er leitet sich von den beiden griechischen Wörtern mikros = klein und anthemos = Blüte ab.

 

Die Aquarienpflanze

Bei der Kultur im Aquarium verändert das Perlenkraut sein Aussehen kaum. Die Blätter behalten ihre Form und Größe. Meist wachsen jedoch die dünnen Stängel aufrecht und nur unter starkem Licht bilden sie flache, verzweigte Büschel am Boden.

 

 

 

Geringe Ansprüche

Im weichen bis mittelharten Wasser gedeiht das Rundblättrige Perlenkraut problemlos. Der allgemeine Lichtbedarf ist nicht sehr hoch und schon 30 Watt auf jeweils 100 1 Beckenvolumen reichen für den gesunden Trieb aus. Hinzu kommt eine gute Anpassung an den niedrigen pH-Wert, der bis auf 5,0 absinken darf. Beim Bodengrund ist zu beachten, dass die zarten und kurzen Wurzeln des Perlenkrautes zwischen groben Kieselsteinen wenig Halt finden. Daher ist lockerer Grobsand vorzuziehen, in den man die Stängel vorsichtig unterbringt. Probleme, die im harten Wasser mit mehr als 10 °KH auftreten können, lassen sich durch den Zusatz von Kohlensäure leicht abstellen. Mit den im Handel befindlichen Geräten ist das heute recht einfach geworden. Allerdings ist bei hartem Wasser der Lichtbedarf etwas höher und liegt bei etwa 50 W/100 l.Leichte

 

Vermehrung

Das Perlenkraut besitzt die Fähigkeit, seine Stängel von alleine zu verzweigen. Mit ihrem Längenwachstum entwickeln sich selbständig neue Triebspitzen, mit denen schöne Büschel heranwachsen. Im Übrigen darf man die rund 10 cm langen Stecklinge des Perlenkrautes zu mehreren als kleines Büschel einsetzen. Das geschieht ohne starken Druck, indem man die Pflanzstelle vorher etwas auflockert.

 

Schöne Dekoration

Meist werden die zarten Sprossen des Perlenkrautes mehr oder weniger aufrecht treiben, sich dabei verzweigen und dekorative Büschel bilden. Diese wirken sehr gut als Kontrast zwischen den übrigen Aquarienpflanzen mit anderer Wuchsform. Wenn das Becken stark genug beleuchtet und im Vordergrund ein ausreichend freier Platz ausgewählt wird, kann das Perlenkraut auch eine flache Dekoration bilden. Die leicht schräg gesetzten Hauptsprossen treiben dann mehr waagrecht und senden ihre Seitentriebe nach oben. Wenn man dabei die längsten Stängel ausschneidet, entsteht ein schöner halbhoher Bestand im Vordergrund.

Als eine weitere Möglichkeit möchte ich die freitreibende Kultur erwähnen, wenn zum Beispiel im hoch gebauten Becken der Lichtwert in den unteren Zonen für das Perlenkraut nicht ausreicht. Dabei treiben kleine hellgrüne Polster unter dem Wasserspiegel und begrünen wirkungsvoll die oberen Zonen im Becken.Weil dabei der Kontakt mit dem Bodengrund fehlt, kann diese Wuchsform meist nur im günstigen Wasser mit guten Nährstoffen empfohlen werden.

 

Kurt Paffrath