Häutungsprobleme bei Parabutlius transvaalicus Purcell

Parabuthus transvaalicus ist ein Bewohner der sehr ariden Gebiete Botswanas, Mozambiques, Namibias, Zimbabwes und der Republik Südafrika.

Die mächtigen schwarzen Tiere bevorzugen nach meinen Erfahrungen Habitate, die aus Sand- Lehmgemisch bestehen, wobei das Gemisch durch Wasser aushärtet und so ein gutes Substrat zum Bauen von Höhlengängen bietet. Tagestemperaturen bis 34° Celsius werden spielend toleriert und eine Nachtabsenkung bis auf 10° Celsius, was im Großen und Ganzen den natürlichen Bedingungen - natürlich pauschalisiert - entspricht. Die Tiere fressen gut, sind lebhaft und auch - mit Einschränkungen, ob ihrer starken innerartlichen Aggression, gut nachzüchtbar.

 

Ich hatte zwei etwa gleich große Exemplare in zwei Boxen untergebracht, die sich just zum gleichen Zeitpunkt zur Häutung zurückzogen.

Die Häutungen liefen ohne besondere Probleme ab, bald lagen in jedem Behälter die Exuvien und die Tiere erwarteten ein Aushärten ihrer neuen "Haut". Bei einem Tier war das in zwei Tagen passiert und es nahm sofort gierig Futter an. Das zweite Tier verharrte in seiner Ruhelage und war nach vier Tagen noch nicht ausgehärtet. Besonders das Metasoma war völlig weich und nahm keine konkrete Form an. Nach weiteren zwei Tagen war das Tier tot, während da andere Exemplar munter und agil ist.

Was war nun der Fehler, der das Häutungsproblem verursacht hatte?

Wie so oft: eigene Dummheit. Während der Häutungsphase hielt ich einen Teil des Substrates etwas feuchter, was die Tiere nicht gerne mögen, zur Häutung aber nötig ist. Bei dem überlebenden Exemplar hatte ich alles richtig gemacht. Nur: das Substrat des zweiten Behälters war extrem durchnässt - und gerade an dieser Stelle lag der Skorpion. Ich nehme an, dass die große Nässe es dem Tier nicht möglich machte zu regenerieren, zumal sich auch gleichzeitig (auch durch die übermäßige Anwesenheit von Feuchtigkeit) ein stärkerer Milbenbefall einstellte. Dies und die natürliche Schwäche der Arachniden während und nach der Häutungsphase hatte wohl den Tod des „Südafrikaners“ hervorgerufen.

Fazit: Ebenso wie die Tiere extrem arider Gebiete hohe Feuchtigkeit ablehnen und ständige Anwesenheit von nassen Stellen nicht akzeptieren, so reagieren sie sehr empfindlich auf künstlich hinzugefügte Nässe während der Häutung. Sicher benötigen sie dabei die Anwesenheit von Feuchtigkeit, ohne die der Akt der Häutung nicht ablaufen kann, aber ein Übermaß ist absolut schädlich. So kann ich mir auch frühere Ausfälle bei anderen Tieren arider Zonen erklären. Also unbedingt sparsam mit zusätzlicher Nässe umgehen; eine leichte Erhöhung der Bodensubstratfeuchte zur Verbesserung des Mikroklimas in einem bestimmten Terrarienbereich reicht völlig aus.

 

 

Herbert Saurer