Kreuzkröte

Die Kröte mit dem gelben Rückenstrich

Sie ist deutlich kleiner als die Erdkröte, laicht später als sie - vorwiegend in Temporärgewässern - und heißt Bufo calamita.

 

Ihr deutscher Name ist schlicht und einfach Kreuzkröte. Die Herleitung des Namens konnte ich bisher aber leider nicht ermitteln. Sie wird bis 80 Millimeter lang, hat aber auffallend kurze Hinterbeine mit denen sie erstaunlich schnell laufen kann. Natürlich ist auch sie geschützt! Noch zählt sie nicht zu den hochgradig gefährdeten Arten, weil ihr der Mensch, wenn er Bodenschätze ausbeutet, ungewollt Lebensräume hinterlässt.

Es sind Tagebaurestlöcher, offen gelassene Lehm-, Sand- oder Tongruben, die sich meistens auszeichnen durch ein relativ trockenes und warmes Mikroklima. Als weitere Voraussetzung müssen flache, sich schnell erwärmende Temporärgewässer sowie grabbares Substrat vorhanden sein. Den hellen Tag verbringen sie in Spalten, unter Steinen, ja selbst unter Müll, der sich bekanntlich dort auch schnell "ansammelt". Die Erwähnung des grabbaren Substrat lässt auch auf ihr Verhalten schließen. Um nämlich das trocken warme Klima ihrer Lebensräume ohne Austrocknung ihres Körpers zu überstehen, gräbt sie sich ein. Das tut sie auch bei Gefahr recht schnell. Im Boden vergraben verbringt sie den Winter. Dabei nutzt sie auch Nagerhöhlen und vergräbt sich darin bis in 80 cm Tiefe. Bevorzugte Laichgewässer haben eine flache Uferzone, durch die sie die Gewässer auch ohne Schwierigkeiten wieder verlassen können. Sie sind meistens arm an Vegetation. Gebiete mit ausgedehnten Kies- und Sandabbau sind heute noch häufig sehr individuenreiche Lebensräume der Kreuzkröten. In manchen Gebieten lebt dort 90 % der gesamten Population.

Jedoch kann die Dynamik solcher Biotope die Verhältnisse schnell ändern. Allein die Vegetationszunahme durch Rekultivierung bedeutet für sie das Aus.

Als Hauptursache für ihren Rückgang zählen die Verfüllung oder Rekultivierung von Laichgewässern, Grubenbiotopen, Flussregulierungen und Entwässerung. Gefährdet wird Bufo calamita außerdem durch Einschwemmen von Gift- und Düngestoffen, Fischbesatz sowie Aufforstung, Strukturwandel in der Landschaft, außerdem durch die Zunahme der Verkehrsdichte sowie ihre genetische Isolation.Bei Schutzmaßnahmen ist ferner zu beachten, dass die Kreuzkröte an vegetationsarme Habitate angepasst ist. Daher sind Pflegemaßnahmen erforderlich, um den Habitatcharakter "vegetationsarm" wiederherzustellen. Mit Technik ist dabei aber nicht viel zu erreichen. Höchstens der Tod der vergrabenen Exemplare.

 

Lothar Zenner