Rotterdam ins Ozeanum

Bezirksfahrt 2001 nach Rotterdam
An alle die, die nicht dabei waren:

Ihr habt etwas verpasst!

 

Also, Samstag morgens ging’s schon recht früh los.

Um 7.30 Uhr war die planmäßige Abfahrt vor dem Kölner Dom. Zuvor versuchten jedoch einige von uns, den Bus nach Bremen zu nehmen. Immerhin wäre die Himmelsrichtung richtig gewesen. Mit dem richtigen Bus und den richtigen Leuten ging’s dann los. Während der Fahrt konnte man ausschlafen oder sich mit bekannten und neuen Aquarianern unterhalten.

 

Nach der Ankunft hatten wir gleich die Möglichkeit, die Innenstadt zu erkunden. Interessant war die neu gestaltete Fußgängerzone, die teilweise unterirdisch verlief und die älteste Fußgängerzone Europas ist, sowie der stark belebte Wochenmarkt. Sehr interessant war die Stadtrundfahrt durch Rotterdam. Schön ist nicht schön, gefallen macht schön und mein Geschmack war es nicht gerade. Wer in Rotterdam eine schöne Altstadt sucht, wird enttäuscht sein, kann sich aber bei unseren Vorfahren dafür bedanken. Wohl in Anbetracht der Unmöglichkeit, die 1940 von deutschen Bombern zerstörte Stadt zu restaurieren, entschieden sich die Stadtväter für eine couragierte Teilnahme an der Baugeschichte des 20. Jahrhunderts. Originelle Gebäude begleiteten uns überall. Von der Ultima ratio des Städtebaus konnte man sich sowohl in Vororten wie Kief van Holland oder im Zentrum etwa an der Straße Weena beim Hauptbahnhof betören oder verwirren lassen. Interessant waren aber auch die Reste der Altstadt und der Oude Hafen.

Besonders schön war der Stadtteil Delshaven, der frühere Ausgangspunkt für die Handelsschiffe der Ostindischen Kompanie und für die kriegerischen Seeabenteuer Piet-Heins, der 1626 die Spanische Silberflotte kaperte. Hier konnte man noch jene Brise atmen, die den aus England vertriebenen Pilgrim Fathers 1620 von Delfshafen nach Nordamerika trieb. Einiges an der Stadtrundfahrt war schon traumhaft!Abends ging es dann in verschiedenen Gruppen zum Abendessen in die Innenstadt. Nicht jeder hatte den gleichen Geschmack, jedoch stellte sich später heraus, dass alle sich fürs Südländische entschieden hatten. So gingen die einen thailändisch essen, während die anderen sich indisch oder mexikanisch verköstigten.Sonntag, endlich war es soweit. Das langersehnte und gepriesene Ozeanum mit Zoo stand auf der Tagesordnung.

Ja, was soll ich sagen, man ist schon baff, wenn man durch den großen, modernen Eingangsbereich die "zauberhaften Hallen" betritt. Was uns dort erwartete, war ein modernes Zentrum mit groß angelegten Schauaquarien. Eingebettet in felsiger Landschaft, die teilweise fließend von den Zuschauergängen in das Innere der Aquarien überging. Auf dichtbesiedelte Seewasseraquarien, wie wir sie kennen, wurde dort wenig Wert gelegt. Vielmehr versuchte man die Größe und Weite der Meere unseres Planeten vorzustellen. In einer Halle wurden die Kalifornischen Unterwasserwälder mit riesigem Seetang gezeigt, in einem anderem Raum lief man in einen riesigen Tunnel durch das Haifischaquarium. Am Ende konnte man sich in einen Haifischkäfig stellen, der in einer Einbuchtung des Aquariums stand. An großen Schautafeln und in Ausstellungshallen konnte man sich über bestimmte Themen Informationen holen. Zum Beispiel über Wale und Delphine oder über die Fortbewegung der Fische.Erwähnenswert waren auch die Pinguinbecken, an denen man die Tiere sowohl unter als auch über Wasser beobachten konnte. An nachgebildeten Eisplatten konnte man über das überflutete Pinguinbecken laufen. Das Ozeanum ist sehr kinderorientiert, woran sich mancher Zoo was abschauen könnte. So gab es zum Beispiel riesige Haifischgebisse mit Gummizähnen zum durchlaufen und Schildkrötenpanzer, in denen sich Kinder reinlegen konnten und vieles mehr.Vom Ozeanum ging es dann in Richtung Zoo. Vorbei an einem Forschercamp, das aussah wie ein Trainingslager und an einem Garten mit berauschenden Pflanzen (würden sich so manche Studenten WGs freuen, aber das ist halt Holland.) Der Rotterdamer Zoo ist wohl einer der ältesten seiner Art in Europa. Durch die dichte Bepflanzung fällt es einem fast nicht auf, dass er sich inmitten der Stadt befindet. Hier kam dann auch der Süßwasseraquarianer auf seine Kosten. Es war zwar nicht gerade der Hit, jedoch war das Malawibecken wirklich bewundernswert.

Sehr schön war auch die neue Moderne Asienhalle. Zuerst kam man in die Fledermausgrotte und anschließend in eine Halle, in der Elefanten und Flusspferde untergebracht waren. In der Mitte lief ein kleiner Bach um einen Baum. Darin konnte ich einige Bettas beobachten (vermutlich Betta pugnax). Wer mehr über diesen Tierpark erfahren will, dem kann ich nur empfehlen, das nächste mal mitzufahren.Eine Hafenrundfahrt beendete unseren Aufenthalt in Rotterdam. Rotterdam hat den größten Hafen der Welt und den modernsten Containerhafen der Welt. Auf einem modernen Luxusdampfer fuhren wir zu den Werften, Docks, Kais, Silos und Bergen von Containern, durch die Skyline der 400 Kräne. Bei der Vorbeifahrt der großen Schiffe wurde uns in drei Sprachen erklärt, dass hier 250 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen werden, 32 000 Ozeanschiffe und 200 000 Binnenschiffe jährlich ein- und auslaufen. An der Heimfahrt hielten wir noch nach der deutschen Grenze zum gemütlichen Abendessen.Dieser Ausflug des Bezirkes 19 war wirklich ein voller Erfolg. Danke an die Veranstalter und bitte nicht traurig sein, für die, die nicht dabei waren. Die nächste Bezirksfahrt kommt bestimmt. Für mich war es die erste und sicherlich nicht die letzte Aktion mit dem Bezirk.

 

Frank Münz