Das Gemeine Hornkraut oder Hornblatt, Ceratophyllum demersum, und das Mexikanische Eichenblatt, Shinnersia rivolaris, haben eine Gemeinsamkeit, nämlich eine unwahrscheinliche Wuchsfreudigkeit. Daher sind beide Pflanzen aus meinen Aquarien nicht mehr wegzudenken. Beide Pflanzen, besonders natürlich das Hornkraut, kann man eindeutig als Nahrungskonkurrenten gegen unerwünschten Algenwuchs einsetzen. Da sie eine Länge von etwa einem Meter im Aquarium erreichen können und sich dabei auch reichlich verzweigen, müssen sie regelmäßig ausgedünnt werden. Sonst sterben alle darunter wachsenden Pflanzen wegen Licht- und Platzmangel ab.
Das Hornkraut ist ein Kosmopolit, wächst also fast überall in der Neuen und Alten Welt, wo es entsprechende Wachstumsbedingungen findet. Es ist vollkommen anspruchslos, solange es nicht veralgt. Seine Verwendungsmöglichkeiten sind aufgrund der bescheidenen Ansprüche vielfältig, sowohl als schwimmende bzw. flutende Wasserpflanze als auch dekorativ im Becken platziert.
Auch in Ablaichbecken und als Versteckplätze für Jungfische ist seine Verwendung sinnvoll. Nur in den Boden darf man es nicht einsetzen, da es dann abfault. Aber eine Verankerung mit Steinen, Eisendraht, Glasnadeln oder Saugern nimmt das Hornkraut nicht übel. Man muss nur etwas aufpassen, da die Stängel sehr brüchig sind. Wenn das Hornkraut Auflösungs- oder Zerfallserscheinungen zeigt, stimmt die Wasserchemie nicht. Das gilt auch, wenn trotzdem die Cryptocorynen weiterhin gedeihen.
Außer in den Aquarien wächst bei mir das Hornkraut auch im Gartenteich. Es ist also eine winterfeste Wasserpflanze. Über die Wasseroberfläche ist es bei mir nie gewachsen.
Das Mexikanische Eichenblatt ist benannt nach dem Botaniker Shivers und wächst, wie der Artname rivularis aussagt, in seiner Heimat an Bachläufen. Die aus dem nördlichen Mexiko und Texas stammende Sumpfpflanze ist eine recht dekorative und wegen seiner Wuchsfreudigkeit wertvolle Stängelpflanze. Es gedeiht in hartem und in weichem Wasser.
Der pH-Wert spielt eine untergeordnete Rolle. Im Sommer wächst es auch im Gartenteich, ist aber nicht winterhart. Es wird in den Bodengrund eingepflanzt, stellt aber an den Boden keine besonderen Ansprüche, wächst über die Wasseroberfläche hinaus und dürfte daher auch für Paludarien brauchbar sein. Auf der Wasseroberfläche flutende Sprosse treiben bald Wurzeln und Seitentriebe. Bei guten Bedingungen bilden sich emers kleine Blüten, der Stängel erreicht eine Dicke von knapp 3 mm..
Das eichenblattähnliche Blattwerk kann an den Rändern rötlich oder bräunlich getönt sein.Nach meiner Erfahrung stellt das Mexikanische Eichenblatt im Gegensatz zum Hornkraut jedoch einige Ansprüche an die Wasserqualität. Regelmäßiger Wasserwechsel, Zugabe von Eisen und Spurenelementen (z.B. Microsal) bei weichem Wasser sowie von CO2 sind sinnvoll. Eine gute und intensive Beleuchtung ist erforderlich. Werden diese Bedingungen, verbunden mit regelmäßigem Ausdünnen, nicht erfüllt, kann das Mexikanische Eichenblatt schnell Auflösungserscheinungen zeigen. Die ausgelichteten Triebe können eingepflanzt werden und wachsen dann problemlos an. Am besten eignet sich das Eichenblatt zur Bepflanzung des Hintergrundes oder der Seiten.
Fritz Röhrig