Apistogramma agassizii

Bei der Einrichtung des Aquariums halte ich es wie bei allen Zwergcichliden, indem ich eine dichte Bepflanzung mit vielen Versteckmöglichkeiten wähle.Auch Moorkienholz, halbierte Kokosnussschalen und Steinaufbauten sollten dazu gehören.Die Hälterung der Zuchttiere erfolgt in weichem, leicht saurem Wasser; dazu später mehr.

Apistogramma agassizii - Männchen

  

Die Tiere sind Versteckbrüter und polygam.In einem Becken 100 x 50 x 40 cm halte ich ein Männchen mit drei Weibchen, welches jedes von ihnen ein Revier von ca. 40 x 20 cm beansprucht. Das Männchen hat zu jedem Revier zutritt, während die Weibchen untereinander bei Revierübertretungen aggressiv reagieren.

Apistogramma agassizii - Weibchen

Das Weibchen hat nun sein Farbkleid gewechselt, dadurch signalisiert es dem Männchen die Paarungsbereitschaft. Bei einer Temperatur von 26° C, GH: 6,0, KH: 1,0, pH: 6,5, NO 2 kleiner 0,1 mg/l, NO 3 kleiner 0,1 mg/l und einem Leitwert von 400 Mikrosiemens kam es zum Ablaichen. Die Jungfische schwammen nach ca. 6 Tagen auf und wurden von der Mutter geführt. Sie reagierten sofort auf ihre Körpersignale, wie z. B. Kopfrucken und Auf - und Abklappen der Brustflossen.


Das Männchen durfte sich bis auf ca. 20 cm dem Jungfischschwarm nähern. Wenn es jedoch näher kam, wurde es sofort vom Weibchen angeschwommen und mit Schwanzschlägen vertrieben. Ignorierte das Männchen die Attacken, biß das Weibchen zu. Trotzdem stand das Männchen an der Reviergrenze und vertrieb alle Feindfische mit Erfolg. Sollte es dennoch einem Feindfisch einmal gelungen sein, in das Revier einzudringen, wurde er vom Weibchen angegriffen und sofort vertrieben. Zwischen artgleichen Weibchen erhöhte sich die Aggressivität um eine weitere Stufe. Nach ca. 14 Tagen durfte der Vater sich dem Jungfischschwarm bis auf ca. 10 cm nähern. Durch Pelvicachromis taeniatus "Calabar" war in meinem Gesellschaftsbecken der Feinddruck leider so groß, dass bei Fütterung der Jungfische mit frischgeschlüpften Artemia salina sich diese auch durch schärfste Attacken beider Elterntiere nicht mehr vertreiben ließen. So war nach 4 Wochen kein einziger Jungfisch mehr übrig und der Traum vom großgezogenen Apistogramma agassizii vorbei. Dieser Erfahrungsbericht ist bestimmt nicht vollständig. Durch Beruf und andere Verpflichtungen ist meine Zeit leider begrenzt und es sollte auch nur ein kleiner Beitrag sein, um auch anderen Vereinsfreunden und Aquarianern diese wunderschönen und interessanten Zwergbuntbarsche etwas näher zu bringen.




Dirk Gern